Botschaft für das
interreligiöse Projekt UNITHEUM
Harmonie zwischen den verschiedenen Religionen ist lebenswichtig für den Weltfrieden. Um echte Harmonie zu entwickeln, ist es außerordentlich wichtig, dass wir uns aufrichtiger Achtung für einander befleißigen. Wir müssen zu einem weltweiten Gefühl von Pluralismus unter den Religionen ermutigen. Religiöse Unterschiede sollten keine Grundlage für Feindschaft bilden. Religion sollte die Basis für Freundschaft, Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit sein. Einerseits empfehlen alle Religionen Vergebung, Geduld und Mitgefühl, und Wege, diese zu entwickeln. Das sind Qualitäten der Praxis, die großen Wert für die Schaffung eines Dialogs haben, den wir mit einander führen können. Andererseits müssen wir die bedauerliche Tatsache anerkennen, dass Religion manchmal die Quelle von Konflikt ist. Wenn dies der Fall ist, so liegt der Grund dafür meistens in Unwissenheit und Missverständnis sowie in den Ängsten, die daraus erwachsen. Ich glaube daran, dass jeder von uns einen Beitrag leisten kann, diesen Unzulänglichkeiten entgegenzuwirken, indem er sich auf einen aktiven Dialog mit Angehörigen anderer Glaubenstraditionen einlässt und an deren Riten der Verehrung teilnimmt. Ich zweifele nicht daran, dass wir viel von einander lernen können. Jede Religion hat ihre
eigene Philosophie, und es gibt ebenso Ähnlichkeiten zwischen den
verschiedenen Traditionen wie auch Unterschiede. Wesentlich ist das,
was sich für jeden von uns eignet. Wir sollten auf den zugrundeliegenden
Zweck der Religion blicken und nicht bloß auf die theoretischen
Einzelheiten der Theologie oder Metaphysik. Alle Religionen machen die
Verbesserung der menschlichen Natur zu ihrem Hauptanliegen. Wenn wir
die verschiedenen Religionen als wesentliche Werkzeuge betrachten, um
ein gutes Herz zu entwickeln - Liebe und Achtung für andere, ein
wahrhaftes Gefühl von Gemeinschaft -, dann können wir würdigen,
was sie miteinander gemeinsam haben. Daher begrüße ich die Gründung des UNITHEUM als ein Zentrum, das der essentiellen Einheit in der Zielsetzung aller Religionen und Glaubensrichtungen Ausdruck verleihen und zugleich die Wertschätzung für die Schönheit und Reichhaltigkeit religiöser Mannigfaltigkeit fördern wird. Es ist die Umsetzung solch praktischer Schritte, durch die wir unsere Welt tatsächlich zu einem glücklicheren, friedvolleren und harmonischeren Ort für die ganze Menschheit machen können. 19. Mai 2004 |