INSTITUTE FOR EAST ASIAN ARCHITECTURE AND URBANISM
602-0862 Kyoto , Kamigyo-ku, Kawaramachi-dori, Marutamachi agaru, Demizu-cho
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An das
Zentrum Universel
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Deutschland

26.12.2001

Befürwortung des UNITHEUM Projektes

   Auf dem Hintergrund unserer Arbeit im Bereich der Ost-Asiatischen Architektur und Städteplanung, die seit über 25 Jahren in Japan und seit 1987 in Kyoto vom Institut aus betrieben wird, befürworten wir das Projekt der Errichtung eines öffentlichen Gebäudes UNITHEUM für den Universellen Gottesdienst und interreligiöse Seminare und unterstutzen das Projekt mit unserem Beitrag.

   Es gibt einen großen Bedarf an Verständigung und "Einig-ung" zwischen den Religionen besonders angesichts der religionsbedingten Konflikte, die im Moment das Weltgeschehen beherrschen. Durch einen Raum und ein Ritual, welches den Anhängern aller Religionen offen steht, kann eine spirituelle Verbundenheit gelebt und mit allen Sinnen erfahren werden, die sonst oft nur mit Worten beschworen wird.

   Die vorherrschenden Religionen in Asien sind der Hinduismus, Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus. Japan markiert das Ende der Expansion dieser Kulturströmung von Indien über China, Korea nach Osten. Es ist ein Land welches die Toleranz und Koexistenz dieser Religionen auf der Basis der einheimischen Religion des Shintoismus in einzigartiger Weise praktiziert.

   In unseren Forschungs- und Design-Projekten sind oftmals die verschiedenen baulichen Ausdrucksformen dieser Religionen und ihre Transformation in eine kontemporäre Architektursprache ein Thema. Von diesem östlichsten Standpunkt aus gesehen, scheint ein Konzept für ein Unitheum besonders die Öffnung und Einladung zu allen Weltreligionen baulich ausdrucken zu müssen.

   Damit konnte es ein geradezu notwendiges Gegengewicht zum eurozentristischen, judeo-christlichen Weltbild bilden. Es ist zeitgemäß ein symbolisches Zeichen zu setzen, für die wirkliche spirituelle Quelle der Einheit, die allen mannigfachen Ausdrucksweisenzugrunde liegt, in einer Periode in der die Welt immer starker informell, politisch und wirtschaftlich vernetz wird.

   Die Herausforderung eine bauliche Form für das Unitheum zu finden ist außergewöhnlich. Es muss eine paradoxe Rolle erfüllen; auf der einen Seite werden architektonische sowie rituelle Formen aus den vielen Variationen der vergangenen religiösen Traditionen benutzt, um auf der anderen Seite ein Gefühl von Einheit, eine Spur des Formlosen und des Gegenwärtigen zu vermitteln. In der Tat impliziert ein wahres Gefühl von Einheit das Verschwinden von Religion. Religionen haben in gewisser Weise ihren Ursprung und ihre Berechtigung in einem Gefühl von Getrenntheit zwischen dir und mir, dem Universum und Gott.

   Um zu einem universellen und einigenden Ergebnis zu kommen ist es sinnvoll, dass möglichst eine weitgefächertes Spektrum von Ideen, welches auf verschiedenen nationalen und religiösen Hintergründen gewachsen ist, in die Planung mit einfließt. Wir werden das Vorhaben soweit es in unseren fachlichen und persönlichen Möglichkeiten steht fordern, sowie wir es auch bisher durch Vorschlage unterstutzt haben.

   Wir hoffen das diesem Projekt in der Zukunft alle notwendige geistige, praktische und finanzielle Hilfe zuteil wird, die zur Verwirklichung notwendig sind.

          
  Günter Nitschke                              Bettina Langner-Teramoto

 

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